Finissage zur Ausstellung »Oszillationen«

Im Mittelpunkt des Werkes von Barbara Armbruster steht ein kulturübergreifender Ansatz. Mit den verschiedenen Medien wie Zeichnung, Malerei und Rauminstallation erforscht sie einen interkulturellen Kontext zwischen Ost und West, Orient und Okzident: ein Austausch und Dialog von Kulturkreisen und Gesellschaften, Tradition und Moderne, Geschichte und Gegenwart. Maßgeblich geprägt hat sie die Stadt Kairo, die über einen längeren Zeitraum hinweg Lebens- und Kunstraum war.

In den jüngsten Malereien auf Holzbox wählt sie überwiegend Ornamentelemente aus verschiedenen Kulturen und Zeitepochen aus, kombiniert und führt sie mit schwarzer Acrylfarbe aus. Im zweiten Schritt übermalt sie diese mit weißer oder farbiger Acrylfarbe und löst die Erkennbarkeit durch die Ausarbeitung einer Liniensprache auf abstraktem Niveau auf.

Die so entstandenen Werke kombiniert sie mit Zeichnungen und Installationen. Bei den Papierarbeiten geht sie von eigenen ornamentalen Entwürfen und kompakten Formelementen aus, die sie so verfremdet, dass filigrane Entwürfe für großformatige Papierarbeiten entstehen. Sie sind Grundlage, um Spannung und Unruhe in ihre Installationen einzubringen.

Künstlerische Medien aber auch Kulturen können und sollen in einem fortgesetzten gegenseitigen Spannungsverhältnis zueinanderstehen, also wie ein Pendel in beständiger Bewegung sein, sich anziehen und dann wieder lösen, sich berühren und dadurch bereichern. Daher sollen die Stationen der Installationen in den Räumen des Hospitalhofs ebenfalls nicht nur miteinander harmonieren, sondern sich gleichzeitig gegenseitig herausfordern, also oszillieren.