Theologie und Spiritualität
Gespräch
»Wir retten uns vom Tod ins Leben«
Erinnern ist eine Lebensaufgabe
SO 22.05.22, 19:00 – 20:00 Uhr
Hospitalhof Stuttgart, Büchsenstr. 33, 70174 Stuttgart

Dr. Boris Zabarko, Jg. 1935, selbst Überlebender des Ghettos von Schargorod, hat 2005 einen Band mit 86 ergreifenden und erschütternden Berichten von Überlebenden der Ghettos in der Ukraine zusammengestellt. In jedem der Berichte schwingt die Trauer und Klage mit: »Nur wir haben überlebt«. Als Kinder oder Jugendliche wurden sie Zeugen, wie ihre Eltern, Geschwister und alle Familienangehörigen ermordet wurden. In ihren Berichten sagen sie: »Vielleicht erscheint dem einen oder anderen mein Bericht wie eine Aufzählung trockener Tatsachen, aber für mich sind das die Meilensteine meiner hungrigen, zertretenen Kindheit«.
Die Erinnerung an die Judenverfolgung in der Ukraine ist Zabarkos Lebensaufgabe. Seit dem Ende der Sowjetunion hat er als Historiker und Präsident der Allukrainischen Assoziation der Jüdischen KZ- und Ghettoüberlebenden mehr als 200 Werke dazu veröffentlicht und erhielt für seine Arbeit das Bundesverdienstkreuz.
Seit einigen Wochen lebt er in Stuttgart: Nach vielen Stunden in überfüllten Zügen und auf kalten Bahnsteigen und Zwischenstationen in Uschgorod und Budapest kamen Boris Zabarko, seine Tochter und seine Enkelin bei Verwandten in Stuttgart unter. »Wir retten uns vom Tod ins Leben«, kommentiert Zabarko seine Flucht.
Über seine Lebensaufgabe des Erinnerns spricht an diesem Abend Dr. Boris Zabarko mit Verena Neuhausen, SWR.
Hier finden Sie einen SWR-Beitrag zu Boris Zarbako
KOOPERATION: Israelitische Religionsgemeinschaft Württemberg, forum jüdischer bildung und kultur e. V., Evang. Bildungszentrum Hospitalhof Stuttgart
MIT: Dr. Boris Zabarko, Historiker, Kiew; MODERATION: Verena Neuhausen, SWR
Kostenbeitrag entfällt
Kontakt: , Tel. 0711 / 2068-150