Kunst und Kultur

Vernissage

Vernissage »Wovon träumt der Stein, wovon die Wand?«

Finja Sander & Tatjana Stürmer

DO 18.09.25, 19:00 – 21:00 Uhr
Hospitalhof Stuttgart, Büchsenstr. 33, 70174 Stuttgart

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© Finja Sander & Tatjana Stürmer

Der Hospitalhof Stuttgart blickt zurück auf eine lange Geschichte funktionaler Umnutzungen – Kloster, Hospital, Stuttgarter Polizeiamt und -gefängnis, in dem unter dem nationalsozialistischen Regime Verbrechen gegen die Menschlichkeit verübt wurden.

Die Ausstellung »Wovon träumt der Stein, wovon die Wand?«, kuratiert von der Kunsthistorikerin Antonia Rittgeroth, legt die vergangenen Spuren des Ortes frei und setzt sie aus Perspektive zweier zeitgenössischer Künstlerinnen in Bezug zum aktuellen Zeitgeschehen. Die Arbeiten von Finja Sander (*1996) und Tatjana Stürmer (*1993) eint ein recherchebasierter Ansatz und das Interesse an der Erforschung und Neubetrachtung historischer Narrative und gesellschaftlicher Rituale in Zeiten soziopolitischer Umbrüche.

Durch die eingehende Auseinandersetzung mit historisch aufgeladenen Orten, bestehenden Relikten, Bildmaterial oder Schriftstücken sowie die Beobachtung von Prozessen, Gesten, Ritualen und Formen, die fest in unseren Gesellschaften verankert sind und diese oft unbemerkt prägen, erarbeiten beide Künstlerinnen eine neue, multimediale Bildsprache, die die Komplexität unserer gegenwärtigen Verhältnisse reflektiert.

Die bewegte Geschichte des Hospitalhofes lässt sich insbesondere in der Vielfalt und Gegensätzlichkeit seiner architektonischen Elemente nachvollziehen. Hier docken Sander und Stürmer mit ihren Werken an und erwirken räumliche Interventionen in der Hospitalkirche, im Innen- sowie im Außenbereich des Hospitalhofs. Dieser Bau kann so als Brennglas betrachtet werden, aus dem Fragen nach kollektiven und individuellen Formen des Erinnerns erwachsen. Können statische Strukturen, wie Denkmäler und historische Bauten dabei helfen, aufrichtig zu erinnern, oder benötigt es neue, fluide Konzepte, die nur über einen hohen Grad der Individualisierung und Transformation erreicht werden können? Und auf welche Weise schreiben sich zeitgeschichtliche Geschehnisse bis heute in historische Orte ein?

EINFÜHRUNG: Antonia Rittgeroth, Kunsthistorikerin und Kuratorin der Ausstellung

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