Psychologie und Gesundheit
Podiumsgespräch
Dämonen in der Psychiatrie
FR 10.10.25, 19:00 – 20:30 Uhr
Hospitalhof Stuttgart, Büchsenstr. 33, 70174 Stuttgart
Welche Rolle spielt die Religion in der Behandlung psychisch erkrankter Menschen in Deutschland: Wo hilft sie und wo birgt sie Risiken? Und wie ist das in Westafrika, wo der Glaube noch eine zentrale Rolle spielt, aber auch fragwürdige Methoden eingesetzt werden? Ein Austausch über (Irr-)Wege in der Begleitung psychisch erkrankter Menschen sowie über gesellschaftliche Wahrnehmungen und hoffnungsvolle Ansätze in unterschiedlichen kulturellen Kontexten.
Tabuisieren, Ausgrenzen, Verteufeln – im Rahmen der Veranstaltung geht es um den Umgang mit psychischen Erkrankungen sowohl in Deutschland als auch in Westafrika und um die Frage, welche Rolle Religion bei der Behandlung spielt: Wo kann Spiritualität bei psychischen Erkrankungen unterstützen, wo behindert sie womöglich den Genesungsprozess? Glaube als Drohmittel, als Orientierung, als Wertekanon, Stütze oder Joch – wo stehen wir heute in Deutschland?
Und wie sieht es aus in Westafrika, wo es sehr viel weniger Ressourcen gibt, um psychisch erkrankte Menschen zu behandeln und wo Psychosen und Schizophrenie mithilfe fragwürdiger Methoden in Gebetszentren behandelt werden? Welche Entwicklungen gab es in beiden Ländern im Laufe ihrer Psychiatrie-Geschichte?
Dieser Abend ermöglicht einen Austausch über Wege und Irrwege in der Begleitung psychisch erkrankter Menschen, die Herausforderungen der gesellschaftlichen Wahrnehmung der Betroffenen und über hoffnungsvolle Ansätze in unterschiedlichen kulturellen Kontexten.
Fünf Expert:innen bringen auf dem Podium ihr Fachwissen und ihre Erfahrungen ein. Vorab bieten zwei Impulsreferate aus verschiedenen kulturellen Blickwinkeln eine Einführung ins Thema. Ergänzt werden diese durch kurze filmische Sequenzen, die die Positionen der afrikanischen Partner sowie Einblicke in die konkreten Herausforderungen der Psychiatrie in Westafrika vermitteln.
Wir freuen uns auf internationale Perspektiven und ungewöhnliche Blickwinkel der psychiatrischen Realität.
MIT: Dr. José Marie Koussémou, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Chefarzt am Klinikum Heidenheim; Andrea Krainhöfer, Psychologin und Krankenschwester, Mitglied Menschen ohne Ketten e. V.; Dr. Jörg Lamparter, Arzt in der Psychiatrischen Klinik Reutlingen und Pfarrer i. R.; Pfarrer Andreas Gruhn, Klinik- und Psychiatrieseelsorger im ZfP-Winnenden; Tatiana Caroline Kouassi, Ärztin in Weiterbildung für Psychiatrie und Psychotherapie, Schmieder Kliniken Stuttgart
KOOPERATION: Menschen ohne Ketten e. V., Evang. Bildungszentrum Hospitalhof Stuttgart
Weitere Infos: https://www.menschenohneketten.de
Kostenbeitrag entfällt
Kurs-Nr. 252-626
Kontakt: , Tel. 0711 / 2068-150
